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Der Tag begann mit drei Einsätzen innerhalb von 40 Minuten. Das kommt nicht oft vor, ist aber nicht außergewöhnlich.
Was aber dann am Nachmittag passierte, haben auch die erfahrensten Einsatzkräfte so noch nicht erlebt.
Ein Gewitter lud sich mit voller Kraft über dem Vordertaunus ab. Im Mittelpunkt standen Königstein, Bad Soden, Liederbach und Kelkheim.

Durch die Regenschauer entwickelte sich schnell ein reißender Fluss mehreren Kelkheimer Straßen. Der Liederbach brauchte nicht lange bis er über die Ufer trat und sich ebenfalls in den Straßen ausbreitete. Das Wasser drang in etliche Kellerschächte, Keller, Aufzugsschächte, Wohnhäuser ect. ein. Kanaldeckel wurden nach oben gedrückt, in vielen Häusern kam das Wasser aus allen Abläufen der Keller wieder raus.
Schon zum Beginn des Unwetters gingen zahlreiche Notrufe bei der Leitstelle Main-Taunus ein, wodurch die Leitungen komplett überlastet waren und ein durchkommen kaum möglich war. Auch in den Kelkheimer Wachen klingelte im halb-Minuten Takt das Telefon und weitere Einsatzstellen wurden aufgenommen.
Die zentrale Einsatzleitzentrale wurde schon zu Beginn hoch gefahren, die Einsätze wurden eingetragen und den Einsatzkräfte auf den Straßen zugeordnet. Im laufe des Nachmittags/Abends wurden über 430 Einsatzstellen angelegt. Da ALLE Einsatzstellen begangen werden mussten und nach Priorität abgearbeitet wurden zog sich die Abarbeitung die komplette Nacht hin.
In der Nacht wurden teilweise Einsatzkräfte ausgelöst und durch externe Kräfte ersetz. Vielen Dank an die Feuerwehren aus Hofheim, Hattersheim und Flörsheim für die Unterstützung.
Am frühen Morgen gingen weitere Meldungen über voll gelaufene Keller ein. Kelkheimer Kräfte, welche wenige Stunden geschlafen hatten, wurden erneut alarmiert und zu diensen Einsatzstellen geschickt.

Nach ziemlich genau 24 Stunden waren alle Einsatzstellen abgearbeitet und die Einsatzleitzentrale wurde aufgelöst.
Einzig die Einsatzstelle in der Stadtmitte Süd blieb bis ca. 18Uhr bestehen und es waren Kräfte vor Ort.

Auch obwohl vielen Leuten die Keller voll gelaufen sind und das Wasser viel Schaden angerichtet hat, wurden wir meistens freundlich und dankbar empfangen. Nur mit wenigen Anfeindungen von Bürgern welche nicht verstehen konnten, warum sie nicht als erstes abgearbeitet werden, mussten wir uns beschäftigen.

Wir bitten an dieser Stelle nochmals um Verständnis, dass wir nicht alle Einsatzstellen sofort abarbeiten konnten. Dafür waren die Schäden und die Anzahl der Einsatzstellen viel zu groß. Vielen Dank.

Besondere Einsatzstellen:
– Eingeschlossene Personen in PKWs, welche durch die Wassermassen diesen nicht verlassen konnten.
– Die Tiefgaragen in der Stadtmitte Süd und im Ärztehaus standen komplett bis zu 40cm unter Wasser.
– Mehrere Tiefgaragen standen komplett unter Wasser und mehrere PKWs wurden komplett beschädigt.
– In einem Keller brach ein Feuer im Elektroverteiler aus. Der Überörtliche Löschzug Hofheim übernahm die Einsatzstelle
– Die Wände eines Wohnhauses wurden unterspült und drohte komplett abzusacken. Das THW Hofheim übernahm die Einsatzstelle.
– In einer KFZ Werkstatt schwammen Öltanks in der Grube auf. Hier wurde eine Spezialfirma verständigt.
– In mehreren Häusern ist der Strom komplett ausgefallen. Wenn nötig wurde eine Unterkunft für die Bewohner gesucht.

Innerhalb von 24Stunden wurden 431 Einsatzstellen dokumentiert, überprüft und teilweise abgearbeitet.